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28.05.2021

Tob­ac­co Harm Reduc­tion braucht in Deutsch­land mehr gesund­heits­po­li­ti­sche Beachtung.”

Darf sich ein Tabakunternehmen wie Reemtsma zum Weltnichtrauchertag äußern? Ich finde, wir dürfen es nicht nur. Wir müssen es sogar! Sonst würden wir unserer Verantwortung gegenüber Millionen erwachsenen Konsument*innen und unserer Gesellschaft nicht gerecht.

Ja, Rauchen und Gesundheit stehen im Konflikt miteinander. Das ist zweifelsfrei bewiesen und wird selbst innerhalb unserer Branche – auch wenn viele uns das nach wie vor absprechen möchten – von niemandem infrage gestellt. Der absolute Rauchstopp und der Verzicht auf den Konsum von Nikotin ist für die individuelle Gesundheit grundsätzlich die beste Alternative. Punkt.

Aber: Ein absoluter Rauchstopp „von Jetzt auf Gleich“ stellt für eine Vielzahl von Raucher*innen eine viel zu große, teils sogar unüberwindbare Hürde dar. Gesundheitspolitisch wird das in Deutschland und vielen anderen Ländern aber nach wie vor zu oft ignoriert. Stattdessen heißt es "Quit or Die": Wenn du diese Hürde nicht nimmst, dann geh daran zugrunde.

Das ist zutiefst unempathisch und darf nicht die Richtschnur sein, mit der wir all jenen begegnen, die (noch) nicht mit dem Konsum herkömmlicher Tabakprodukte aufhören können oder wollen. Dabei reden wir nicht von ein paar wenigen Menschen. Dabei reden wir von Millionen erwachsenen Konsument*innen.

Ihnen allen bietet das Konzept einer Tobacco Harm Reduction eine lohnende und wissenschaftlich weithin anerkannte Alternative. Neuartige Produkte wie Tabakerhitzer, E-Zigaretten, Kautabak oder orale Nikotinbeutel weisen ein bis zu 95% geringeres gesundheitliches Risikopotenzial als herkömmliche Tabakprodukte auf.

Warum? Weil diese neuartigen Produkte Tabak nur noch erhitzen statt verbrennen oder gar keinen Tabak und teils sogar nicht mal mehr Nikotin enthalten. Vor allem der Verzicht auf die Verbrennung von Tabak bietet erwachsenen Raucher*innen die nächstbeste und in vielen Fällen wirksamere Alternative, der eigenen Gesundheit auf Dauer deutlich weniger Schaden zuzufügen.

Diese Erkenntnis teilen übrigens immer mehr wissenschaftliche Studien, gesundheitliche Institutionen (z. B. das DKfZ) und selbst staatliche Stellen. In Bezug auf die Akzeptanz des deutlich geringeren Risikopotenzials allein der E-Zigarette hat Charles A. Gardner vom International Network of Nicotine Consumer Organisations (INNCO) unlängst auf Twitter 35 bekräftigende Äußerungen verschiedenster Institutionen aus mehreren Ländern zusammengetragen - darunter auch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR).

Ganz klar: Auch diese risikoreduzierten Produkte sind nicht harmlos, und sie sind ausdrücklich nicht für Kinder und Jugendliche bestimmt! Doch angesichts zunehmend erdrückender wissenschaftlicher Erkenntnisse wird es Zeit, dass Tobacco Harm Reduction auch in Deutschland deutlich mehr gesundheitspolitische Beachtung erfährt. Reemtsma steht für jeden konstruktiven und vorurteilsfreien Dialog gern zur Verfügung.