E-Zigarette

Stu­di­en­la­ge zur E‑Zigarette

Seit über zehn Jahren sind E-Zigaretten in Deutschland auf dem Markt. Das Produkt selbst ist bereits 15 Jahre alt und weltweit bei (ehemaligen) Rauchern beliebt, die eine weniger schädliche Alternative zur Tabakzigarette wünschen.
Auch Reemtsma forscht im seinem Zentral-Labor in Hamburg rund um „Next Generation Products“. Unser Anspruch ist, für unsere Produkte der Zukunft bestmögliche Qualität, Sicherheit und Transparenz zu gewährleisten. Dafür leisten wir mit unserer Forschungsarbeit einen wichtigen Beitrag.

Eine ganze Reihe weiterer Forscher und Wissenschaftler überall auf der Welt beschäftigen sich ebenso mit dem Thema – und behandeln dabei Fragen, auf die auch wir in unserem Zentral-Labor Antworten suchen: Was sagen Forschung und Wissenschaft zu den Gesundheitsrisiken von E-Zigaretten? Wie stehen sie zur Behauptung, E-Zigaretten würden den Einstieg zum Rauchen erleichtern (sogenannter Gateway-Effekt)? Welche Bedeutung haben Aromen für den Umstieg? Wird das Rauchen durch E-Zigaretten normalisiert? Wie effektiv sind E-Zigaretten beim Rauchstopp? Was sagen Forschung und Wissenschaft zum Thema E-Zigarette?

Hier haben wir die wichtigsten Studien einmal zusammengefasst:

„E-Zigaretten sind 95% weniger schädlich“

(Britische Regierungsagentur Public Health England, 2015)

Die britische Regierungsagentur Public Health England (PHE) hat 2015 zusammen mit dem anerkannten Krebsforschungszentrum Cancer Research UK einen Report zur E-Zigarette veröffentlicht. Darin wird der E-Zigarette eine um 95% geringere Schädlichkeit als Tabakrauch attestiert.

Im Januar 2018 hat PHE dieses Ergebnis in einer neuen Veröffentlichung bestätigt und weitere Erkenntnisse hinzugefügt:

 

„Es ist wichtig, die Verwendung von E-Zigaretten zu fördern“

(Royal College of Physicians, 2016)

Forscher des britischen Ärzteverbandes Royal College of Physicians haben in einem 2016 veröffentlichten Report Möglichkeiten zur „Tobacco Harm Reduction“ und die Auswirkungen von E-Zigaretten auf die Gesundheit und das Rauchverhalten untersucht.

Ergebnisse:

  • E-Zigaretten scheinen wirksam zu sein, wenn sie von Rauchern als Hilfe zur Raucherentwöhnung eingesetzt werden.
  • Die gesundheitliche Gefährdung durch die langfristige Inhalation von Dampf durch die heute verfügbaren E-Zigaretten liegt bei 5% im Vergleich zur durch Tabakrauch verursachten Gefährdung.
  • Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass E-Zigaretten fast ausschließlich als sicherere Alternativen zu gerauchtem Tabak verwendet werden, und zwar von Rauchern, die versuchen, den Schaden für sich selbst oder andere zu reduzieren oder das Rauchen vollständig aufzugeben.
  • Im Interesse der öffentlichen Gesundheit ist es wichtig, die Verwendung von E-Zigaretten so weit wie möglich als Ersatz für das Rauchen zu fördern.

 

Langzeitstudie: „Keine Schädigungen der Lunge durch E-Zigaretten-Nutzung“

(Universität von Catania, Italien, 2017)

In einer ersten Langzeitstudie über 3,5 Jahre wurde erstmals getestet, wie sich regelmäßiger E-Zigaretten-Konsum auf die Gesundheit von Nichtrauchern auswirkt.

Ergebnisse:

  • Keine Verminderung des Lungenvolumens
  • Keine Entwicklung von Atemwegssymptomen
  • Kein Nachweis für eine beginnende Lungenschädigung in den physiologischen, klinischen oder Entzündungen betreffenden Messungen
  • Keine Veränderungen von Blutdruck oder Herzfrequenz

 

„Jugendliche werden durch E-Zigaretten nicht zum Rauchen verleitet“

(Mannheimer Institut für Public Health, 2015)

Das Mannheimer Institut für Public Health stellte in einer grundsätzlichen Publikation fest, dass es keinen Zusammenhang zwischen Konsum von E-Zigaretten und Tabakzigaretten gibt. Bisher wurde keine Forschung veröffentlicht, die einen kausalen Zusammenhang aufzeigt.

Neben anderen unabhängigen Institutionen stellte zuletzt im Januar 2018 die britische Gesundheitsagentur Public Health England fest, dass E-Zigaretten sehr wenige junge Nichtraucher zum regelmäßigen Konsum verleiteten. In diesem Zusammenhang wurde angeführt, dass die Zahl junger Raucher im Vereinigten Königreich weiterhin sinkt, während der E-Zigarettenmarkt deutlich wächst.

 

“Deutliche Verbesserung des körperlichen Zustands”

(Konstantinos Farsalinos et al, 2014)

In dieser Studie zur E-Zigarette aus dem Jahr 2013 wurden weltweit über 19.000 Dampfer nach ihren Erfahrungen mit elektrischen Zigaretten befragt. 99,5 Prozent der Befragten gaben an, vor der Verwendung von E-Zigaretten Raucher gewesen zu sein. Durchgeführt wurde die Studie von einem Team um den griechischen Kardiologen und langjährigen Forscher zur E-Zigarette Dr. Konstantinos Farsalinos.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass 75 Prozent der Teilnehmer von signifikanten Verbesserungen ihres körperlichen Zustands berichten. Auch Verbesserungen der Atmung (86%), der Kondition (73%), des Geschmacks (82%) und des Geruchs (86%) konnten festgehalten werden. Zwei Drittel der unter Asthma und drei Viertel der unter COPD leidenden Teilnehmer gaben an, dass sich ihr Gesundheitszustand nach dem Umstieg von Tabak auf E-Zigarette verbessert habe.

 

Kein Hinweis für verstärkten E-Zigaretten-Konsum bei Jugendlichen – Daten deuten eher aufs Gegenteil hin

(Lynn T. Kozlowski, Kenneth E. Warner 2017)

In diesem 2017 veröffentlichten Aufsatz geht es um die mögliche Gefährdung Jugendlicher durch E-Zigaretten. Insbesondere widmen sich die Autoren der Universitäten von Buffalo und Michigan der Überprüfung der sog. Gateway-Theorie, die eine direkte Verbindung zwischen E-Zigarettenkonsum und Rauchen bei Jugendlichen konstruiert.

Nach Einschätzung der Autoren gibt es keinen Beleg für die Gültigkeit der Gateway-Theorie. Generell sei der Anteil der nicht rauchenden Jugendlichen, die E-Zigaretten ausprobieren, sehr gering.

Zitate:

  • „Prospektive Studien - der einzige Beweis, dass der Gebrauch von E-Zigaretten zum Rauchen führen könnte – haben nicht ergeben, dass E-Zigaretten ein wesentlicher kausaler Zugang zu Zigaretten sind.“
  • „Darüber hinaus - und wir halten dies für sehr wichtig - liefern die Daten großer nationaler Querschnittsstudien keinen Hinweis darauf, dass der Konsum von E-Zigaretten bei Kindern das Rauchen verstärkt. Wenn überhaupt, deuten diese Daten auf das Gegenteil hin.“
  • „Insgesamt kommen wir zu dem Schluss, dass die von E-Zigaretten ausgehenden Risiken für Jugendliche wahrscheinlich weit hinter den von den Produktgegnern befürchteten Risiken zurückbleiben.“

 

Die Bedeutung von Aromen für den Umstieg

(Christopher Russell et al. 2018)

Mit einer Online-Umfrage unter mehr als 20.000 erwachsenen Nutzern der E-Zigarette in den USA wurde untersucht, welche Bedeutung Aromen beim Umstieg von Tabak auf E-Zigaretten haben. Die Autoren befragten die Teilnehmer nach ihren aktuellen Präferenzen bei der Wahl von E-Zigarettenliquids. Außerdem wurde analysiert, ob es in der Wahl der Aromen bei E-Zigaretteneinsteigern im Laufe der Jahre eine Veränderung gegeben hat.

Ergebnisse:

  • Drei Viertel der Befragten hatten ihren Tabakkonsum mit dem Umstieg auf die E-Zigarette komplett beendet.
  • Aktuell verwenden rund 78 Prozent der Dampfer Obst und Fruchtaromen, 66 Prozent Aromen in der Geschmacksrichtung Dessert/ Gebäck und über die Hälfte der Nutzer (51 %) dampfen Süßigkeiten-Aromen.
  • Die Bedeutung von Tabakgeschmack hat bei den Erstkäufen im Untersuchungszeitraum von 2011 bis 2015 stark abgenommen (46,0% vor 2011 auf 24,0% zwischen 2015 und 2016)

Zitat: „Erwachsene, die in den USA häufig E-Zigaretten konsumieren und vollständig vom Rauchen auf die Verwendung von E-Zigaretten umgestiegen sind, haben mit zunehmender Wahrscheinlichkeit den Gebrauch von E-Zigaretten mit Nicht-Tabak-Aromen begonnen oder sind im Laufe der Zeit von Tabak zu Nicht-Tabak-Aromen übergegangen. Die Einschränkung des Zugangs zu Nicht-Tabak-Aromen kann Raucher davon abhalten, auf E-Zigaretten umzusteigen.“

 

Politischer Ausschuss in UK: Keine Normalisierung des Rauchens durch E-Zigaretten

(Report des britischen Ausschusses für Wissenschaft und Technologie auf Regierungsanfrage, 2018)

Die Erkenntnisse von Public Health England und dem Royal College of Physicians bilden die Grundlage für die im August 2018 gestellte Regierungsanfrage des britischen Ausschusses für Wissenschaft und Technologie.

Der Report des britischen Ausschusses kommt zum Schluss, dass die E-Zigarette kein „Tor zum Rauchen“ (sogenannter Gateway Effekt) darstellt. In Großbritannien ist der Gebrauch von E-Zigaretten fast ausschließlich auf diejenigen beschränkt, die bereits Tabak konsumieren oder konsumiert haben. Die E-Zigaretten führen auch nicht zu einer Normalisierung des Rauchens, wobei das Schadenspotential von E-Zigaretten als wahrscheinlich sehr gering und wesentlich geringer als der durch Rauchen regulärer Zigaretten verursachte Schaden eingeschätzt wird. Die E-Zigarette sei ein nützliches Instrument, um die mit Tabak verbundenen Schäden zu verringern. Im Interesse der öffentlichen Gesundheit sei es somit wichtig, die Verwendung von E-Zigaretten als Ersatz für das Rauchen in Großbritannien so weit wie möglich zu fördern.

 

E-Zigarette beim Rauchstopp doppelt so erfolgreich wie Nikotinersatzprodukte

(Peter Hajek et al. 2019)

Eine britische Forschergruppe der Queen Mary University of London überprüfte, welchen Erfolg elektrische Zigaretten beim Rauchstopp von erwachsenen Tabakrauchern haben, und veröffentlichte ihre Ergebnisse 2019 in diesem Artikel des „New England Journal of Medicine“. Verglichen wurden die Ergebnisse mit herkömmlichen Nikotinersatzprodukten wie Nikotinsprays, -pflastern und -kaugummis.

Ziel der Studie war eine einjährige Abstinenz von Tabakprodukten bei den Rauchern. Dazu wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen geteilt: Eine Gruppe nutzte ausschließlich E-Zigaretten, die andere ausschließlich Nikotinersatzprodukte. Das Projekt wurde von verhaltensunterstützenden Maßnahmen durch die Initiatoren der Studie begleitet. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass es 18 Prozent der E-Zigarettengruppe gelang, mindestens ein Jahr rauchabstinent zu bleiben. Bei den Nutzern von Nikotinersatzprodukten waren es lediglich 9,9 Prozent, die nach einem Jahr noch rauchfrei waren.

Zitat: „E-Zigaretten waren für die Raucherentwöhnung wirksamer als die Nikotinersatztherapie, wenn beide Produkte von einer Verhaltensunterstützung begleitet wurden.“